Fahrrad-Pflegemittel
Alle mechanischen Komponenten brauchen Pflege. Staub und Steinchen, die an der Kette, der Kassette oder den Kettenblättern haften, erhöhen die Abnutzung und mindern die Schaltperformance. Mit der Zeit verflüchtigt sich zudem das Schmiermittel. Dadurch wird der Verschleiß ebenfalls erhöht. Die Fettschicht dient zudem als Rostschutz. Deshalb sollte man sein Fahrrad regelmäßig reinigen und nachfetten, denn so kann man die Lebensdauer um ein Vielfaches verlängern und die Funktionalität der Komponenten über einen langen Zeitraum aufrechterhalten.
Hier erfahren Sie mehr über Pflege- und Schmiermittel für Fahrräder
Reinigen und Schmieren
Grundsätzlich kann Wasser einem Fahrrad nichts anhaben. Wer jedoch einen Dampfstrahler verwendet oder einen Gartenschlauch mit viel Druck, der sollte darauf achten, den Wasserstrahl nicht direkt auf die Rad-, Innen- oder Steuerlager zu richten. Denn das könnte zur Folge haben, dass Wasser in das Lager eindringt. Dies gilt es tunlichst zu vermeiden, denn dadurch kann sich Rost im Inneren ansetzen und das Fett verliert seine positiven Eigenschaften, kann verklumpen und verflüchtigt sich schneller. Die Folge sind schwergängige und unsauber laufende Lager, die komplett ersetzt werden müssen. Die Schalt- und Bremshebel sollten ebenfalls nicht direkt angespritzt werden. Um die Kette wieder zum Glänzen zu bringen, gibt es sogar spezielle Reinigungsgeräte.
Nach der Reinigung muss die Schmierung sämtlicher Teile erneuert werden. Jedoch erst, wenn sie wieder trocken sind. Trocknen Sie sie deshalb vorher ab oder warten Sie, bis das Fahrrad von selbst getrocknet ist. Beim Auftragen von Schmiermitteln gilt in der Regel der Grundsatz „weniger ist mehr“. Denn wer übermäßig viel Kettenöl aufträgt, muss damit rechnen, dass Staub und Schlamm an der dickflüssigen Masse kleben bleiben und die Kette dadurch öfters gereinigt werden muss. Beim Auftragen sollte man sorgfältig arbeiten und darauf achten, dass der Schmierstoff nur dahin kommt, wo er wirklich gebraucht wird. Auf keinen Fall sollten zum Beispiel Bremsscheiben und -beläge mit Ölen oder Fetten in Berührung kommen. Bereits geringe Mengen können die Funktion beeinträchtigen und bei Bremsvorgängen ein lautes Quietschen verursachen. Auch auf dem Sattel, den Reifen oder Griffen haben Schmierstoffe nichts verloren.
Wozu dienen Schmiermittel?
Sie sollen dafür sorgen, dass bestimmte Teile verschleißarm aufeinander gleiten. Aber das ist nicht das Einzige, was von Schmierstoffen verlangt wird: Zudem sollen sie kriechfähig sein, um sich in jedem Winkel zu verteilen, Metalle vor Rost schützen, sich nicht verflüchtigen, aber auch nicht eindicken und diese Eigenschaften am besten bei jeder Temperatur beibehalten. Jetzt sollte jedem klar sein, dass es sich bei Kettenölen nicht einfach um eine zähflüssige Pampe, sondern um ein Hightech-Produkt handelt, in dessen Entwicklung und Herstellung viel Zeit und Geld investiert wird.
Was ist eine Trockenschmierung?
So werden Schmierstoffe bezeichnet, die im Gegensatz zu klassischem Kettenöl nicht flüssig sind. Es gibt sie als Pulver, Lack oder mit wachsähnlicher Konsistenz. In der Fahrradbranche gibt es lediglich das Kettenwachs als echten Trockenschmierstoff, bei den meisten anderen als Trockenschmiermittel bezeichneten Produkten handelt es sich um Mischformen. Der Vorteil einer Trockenschmierung ist, dass sie besser auf dem Untergrund haftet und dass weniger Schmutz an der Oberfläche kleben bleibt. Jedoch schützt sie Metallteile nicht vor Korrosion und kann durch Regen schnell herausgespült werden. Daher haben die Hersteller Hybridschmiermittel entwickelt, welche die positiven Eigenschaften beider Schmiermittelarten vereinen.
Der Umwelt zuliebe - biologisch abbaubare Schmiermittel & Reiniger
Die meisten synthetisch hergestellten Schmier- und Reinigungsmittel belasten leider unsere Umwelt. Deshalb haben Hersteller wie Dr. Wack Kettenöle, Fahrradreiniger und andere Pflegeprodukte entwickelt, die biologisch abbaubar sind. Vor allem Biker, die viel abseits befestigter Straßen unterwegs sind, sollten diese verwenden, um die Natur nicht unnötig zu belasten. Ob ein Schmiermittel schädlich für die Umwelt oder Gesundheit ist, kann man an den gesetzlich vorgeschriebenen Gefahrenpiktogrammen erkennen.
Gefahrenpiktogramme
GHS 01
Stoffe, die durch Schlag, Reibung, Erwärmung oder Feuer und andere Zündquellen explodieren können.
GHS 02
Entzündbare Gase, Flüssigkeiten, Aerosole und Feststoffe sowie Stoffe und Gemische, die bei Berührung mit Wasser entzündbare Gase entwickeln und selbstentzündliche, selbstzersetzliche und selbsterhitzungsfähige Stoffe und Gemische.
GHS 03
Oxidierende und entzündend wirkende Gase, Flüssigkeiten und Feststoffe.
GHS 04
Sämtliche Gase und Gasgemische.
GHS 05
Stoffe und Gemische, die schwere Verätzungen der Haut sowie Augenschäden verursachen und auf Metall korrosiv, beschädigend oder zerstörend wirken.
GHS 06
Chemikalien, die eine akute Toxizität aufweisen und die bereits in geringen Mengen nach dem Einatmen, Verschlucken oder bei Hautkontakt schwere gesundheitliche Schäden hervorrufen oder sogar zum Tode führen können.
GHS 07
Stoffe und Gemische, die nach dem Verschlucken, Einatmen oder bei Hautkontakt zu Reizungen der Haut und Augen führen, allergische Hautreaktionen verursachen, die Atemwege reizen oder betäubend wirken.
GHS 08
Stoffe und Gemische mit einer akuten organspezifischen Wirkung, die auf lange Sicht gesundheitsgefährdende Eigenschaften aufweisen oder krebserregend, erbgutverändernd oder fruchtbarkeitsgefährdend wirken.
GHS 09
Stoffe und Gemische, die akut oder langfristig gewässergefährdend wirken oder auf Wasserorganismen schädigend wirken.