Der Fahrradsattel
... gehört zu den Bauteilen, die einen großen Einfluss auf den Fahrkomfort haben. Wer lediglich den Preis als Auswahlkriterium heranzieht, wird mit dem ausgesuchten Sattel wahrscheinlich nicht glücklich werden. Denn wenn er nicht zur Anatomie des Fahrers passt, können Schmerzen im Gesäßbereich bis hin zu Taubheitsgefühlen die Folge sein. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu gesundheitlichen Schäden kommen. Selbstverständlich ist dafür nicht nur der Sattel verantwortlich, auch andere Kriterien wie die Sitzposition und der Abstand zu den Pedalen spielen eine wichtige Rolle.
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So findest du den richtigen Sattel
Das wichtigste Kriterium bei der Wahl des Fahrradsattels ist die richtige Breite. Sie ist vom Abstand zwischen den beiden Sitzbeinknochen abhängig. Dabei handelt es sich um die Knochen, die auf der Sitzfläche aufliegen. Sie werden in der Fachsprache als Ischium bezeichnet. Umgangssprachlich werden sie jedoch meistens als Sitzknochen bezeichnet. Jetzt fragst du dich bestimmt, wie man dieses Maß ermitteln kann. Im folgenden Absatz stellen wir dir eine Methode zur Vermessung des Sitzbeins vor.
Wie messe ich den Abstand meiner Sitzknochen?
Mit einem Stück Karton, einem Lineal und einem Stift kann man selbst den Abstand herausfinden. Dazu legt man den Karton auf eine stabile Oberfläche und setzt sich darauf. Um ein ideales Ergebnis zu erreichen, habt man die Beine etwas an, hält sich mit beiden Händen an der Sitzfläche fest und drückt das Gesäß aktiv gegen die Pappe. Wichtig ist, dass anschließend deutlich sichtbare Abdrücke der Gesäßknochen auf dem Material verbleiben. Wenn der Karton nicht weich oder dick genug ist, kann man auch mehrere Schichten übereinanderlegen, um ein ideales Ergebnis zu erhalten. Anschließend nimmt man den Stift zur Hand und malt jeweils einen Kreis um die eingedrückten Stellen sowie jeweils zwei sich kreuzende Striche über den Mittelpunkt des Kreises. Mit dem Lineal oder einem Meterstab kann nun der Abstand zwischen den beiden Punkten gemessen werden. Dieser Wert ist der Sitzknochenabstand.
Der Sattel sollte breiter sein als der ermittelte Wert. Je nach Sitzposition und Fahrradtyp muss deshalb noch ein bisschen hinzugerechnet werden. Wie viel addiert werden sollte, kannst du in der folgenden Tabelle ablesen.
| Sitzhaltung | Fahrradtyp | Zurechnung |
| Gestreckt, aerodynamisch | Triathlon, Zeitfahren | 0 cm |
| Sportlich, gestreckt | Rennrad | 2 cm |
| Sportlich | Gravelbike, Mountainbike | 3 cm |
| Leicht nach vorne geneigt, aufrecht | Trekkingrad, Citybike | 4 cm |
| Aufrecht | Damenrad, Hollandrad | 5 cm |
Mit diesem Maß können Sie sich nun auf die Suche nach einem passenden Sattel machen.
Befestigungsarten
Die Montagemöglichkeiten für einen Sattel unterscheiden sich nur geringfügig. An der Unterseite haben alle Fahrradsättel zwei Schienen, mit denen sie festgeklemmt werden. Bei Patentsattelstützen ist diese Klemmvorrichtung direkt an der Stütze angebracht. Wer eine Kerzensattelstütze besitzt, benötigt zusätzlich einen Sattelkloben für die Montage. Es gibt viele Modelle, bei denen der Kloben im Lieferumfang enthalten ist. Er kann aber auch separat günstig erworben werden. Der Winkel des Sattels kann bei beiden Varianten problemlos eingestellt werden.
Schutz vor Regen und Schmutz
Wer sein Zweirad im Freien abstellt, sollte den Sattel unbedingt mit einem Sattelüberzug vor Nässe und Schmutz schützen. Dadurch verhindert man zum einen, dass die Kleidung schmutzig oder nass wird, weil sich Pollen, Staub oder Ähnliches nicht mehr auf der Sitzfläche ansammeln und der Sattel auch direkt nach dem Regen trocken ist. Zum anderen wird dadurch die Oberfläche des Sattels geschützt und seine Lebensdauer signifikant verlängert.
Sitzbezüge mit Geleinlagen
Es gibt Überzüge für Fahrradsättel, die mit einer Gel- oder Schaumstoffeinlage ausgestattet sind, und Modelle, die aus Fell gefertigt werden. Sie dienen dazu, den Sitzkomfort zu erhöhen und können auch genutzt werden, um einen in die Jahre gekommenen Sattel wieder ansehnlich zu machen.