Rennräder haben viele Gesichter, bei uns findet jeder das richtige Rad.
Je nach Einsatzzweck gibt es unterschiedlichste Rennräder. Wettkampfräder sind oft sehr speziell und für einen bestimmten Einsatzzweck konstruiert. Zeitfahr- oder Bahnräder sind eher ungeeignet, um damit Touren zu fahren. Race-, Aero- und Rennräder sind da schon eher geeignet, aber in ihrer Auslegung sehr sportiv gehalten. Wer das Abenteuer sucht und lange bequem im Sattel sitzen will, der sollte auf ein Gravel Bike, Randonneur- oder Endurance-Rad setzen. Dort findet man eine Geometrie, die auch für Touren geeignet ist. Gravel Bikes und Randonneur-Rennräder bieten sogar verschiedene Möglichkeiten für den Gepäcktransport. Eine kleine Nische bilden Singlespeed-Bikes, die aber durch ihre wartungsarme Bauweise eine beständige Fangemeinde haben. Für alle, die sich nicht mehr in den Unterlenker buckeln möchten, gibt es Fitnessbikes mit gemäßigter Geometrie und einem geraden Lenker.
Erfahren Sie hier mehr über Rennräder.
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Welche Rennradtypen gibt es?
- Racebike
- Endurance- bzw. Marathonrad
- Aero-Rennrad
- Triathlon- oder Zeitfahrrad
- Bahnrad
- Cyclocross- bzw. Querfeldeinrad
- Gravel Bike
- Singlespeed
- Randonneur
- Fitnessrad (Mit Flatbar – gerader Lenker)
Welches Rennrad ist das richtige für mich?
Das hängt ganz vom Einsatz ab. Vorab muss man eingrenzen, ob man ein Rad sucht, dass für vieles geeignet oder sehr speziell ist, aber dafür in seiner Disziplin glänzt. Wenn man Straßenrennen bestreiten will und sich dabei viel im Peleton aufhält, ist man mit einem Racebike gut bedient. Wer aber gerne Bergrennen fährt, macht das am besten mit einem leichten Bergrad. Wer sich bei Rennen gerne in Ausreißergruppen aufhält oder alleine fährt, der sollte wiederum zum Aerorad greifen, da er damit das eine oder andere Watt mit dem Rad einsparen kann oder allein im Wind länger durchhält. Das Bahnrad ist das speziellste Rad von allen und nur für das Training und Rennen auf der Bahn geeignet. Aufgrund fehlender Bremsen ist es auf der Straße auch gar nicht erlaubt. Wer sich dem Triathlon verschrieben hat und beim Rennen keinen Windschatten fahren darf, der ist mit einem Triathlonrad gut beraten, da er damit die besten Zeiten erreichen wird. Allerdings sollte er damit auch sein Training bestreiten, da die sehr gestreckte Sitzhaltung Verspannungen im Rumpf oder den Armen erzeugen kann, wenn man sie nicht gewohnt ist.
Ein spezielles Wintertrainingsrad und Vorreiter des Gravel Bikes ist das Cyclocross-Rad. Es wurde schon im letzten Jahrhundert wie auch heute noch bei Rennradfahrern für das Wintertraining genutzt. Dazu diente ein Rennrad mit etwas breiteren Rahmendurchgängen für bis zu 33 Millimeter breiten Crossreifen. Heute bilden sie aber eine eigene Kategorie mit spezieller Ausstattung und Geometrie. Diese Räder sind ideal für schnelle Runden auf winterlichen Wald- und Wiesenwegen, solange noch kein Schnee liegt.
Wer gerne RTF oder Marathons bestreiten will oder auch längere und „gemütlichere“ Rennrad-Touren plant, der sollte entweder auf das Endurance-Bike setzen oder, wenn er mit mehr Gepäck fahren will, gleich auf einen Randonneur oder ein Gravel Bike.
Das Gravelbike ist eine Weiterentwicklung des Randonneurs oder auch als ein gemäßigter Cyclocrosser zu bezeichnen. Somit ist das Gravel Bike die "eierlegende Wollmilchsau" unter den Rennrädern. Es kann zum einen mit schmalen Rennradreifen als Rennrad genutzt werden, zum anderen aber auch mit gröberen Pneus bis zu 2.1“ Breite als Hardtailersatz dienen. Manche Gravel Bike-Hersteller(so z. B. bei Cannondale) verpassen dem Rad sogar eine Federgabel, Schutzblech oder ein Lichtanlage. Somit sind diese alltagstauglich und eignen sich für die tägliche Fahrt zur Arbeit. Es ist ein schnelles Rad und kann auch alles befahren, was mit einem Trekkingrad keine Probleme bereitet. Der Vorteil des Gravelrads gegenüber dem Endurance-Rad ist die Bereifung. Auf dem Endurance-Rad ist die Reifenfreiheit beschränkter, womit abseits der Straße der Komfort passé ist.
Welches Rennrad eignet sich für Rennen?
Da es heute sehr viel verschiedene Rennen gibt, ist es schwer, ein Rad zu finden, dass alles sehr gut kann. Wer sich also mit einem Rad zufrieden gibt, der muss am besten auf einen Allrounder wie das Gravel Bike oder Endurance-Rennrad setzen. Wer jedoch viele verschiedene Rennen plant und dort erfolgreich fahren will, wird wohl oder übel Spezialräder für die jeweilige Disziplin ordern.
- Straßenrennen: Racebike oder Aerorad
- RTF, Marathon: Racebike. Aerorad oder Endurancerad (bei Marathons oder mit groben Streckenverhältnissen)
- Zeitfahren: Zeitfahrrad bzw. Triathlonrad
- Crossrennen: Crossrad
- Triathlon: Triathlonrad oder Zeitfahrmaschine (Bei Ligawettkämpfen darf auch Windschatten gefahren werden und deshalb geht da auch das Aero- oder Racebike)
- Bergrennen: Racebike, Bergrad
- Bahnrennen (Steher, Verfolgung, Kairin etc.): Bahnrad
Welche Ausstattung brauche ich bei einem Rennrad?
Die Qualität der Ausstattung definiert sich beim Rennrad über Gewicht, Funktion und den Preis. Natürlich ist ein Rad mit einer Top-Ausstattung leichter und am Berg wattsparender und kann auf die neueste Schalttechnologie zurückgreifen, aber auch Mittelklasseräder sind dafür geeignet. Technisch ist die Mittelklass-Ausstattung mit der 105er-Gruppe von Shimano ähnlich funktionell und für Rennen geeignet. Viele junge Rennfahrer bestreiten Ihre Rennen mangels finanziellen Budgets mit diesen Komponenten oder auch Klassen darunter. Dennoch muss erwähnt werden, dass Wattboni durch einen aerodynamischer Laufradsatz mit 1400 Gramm und 50 Millimeter hohen Felgen von Vorteil sind. In Summe kann mit vielen weiteren Ersparnissen über die einzelnen Gewichte der Komponenten und der Aerodynamik des Rahmens die Platzierung im Rennen am Ende besser ausfallen.
Was die Funktion der Teile betrifft, sollte ein Einsteiger eventuell zu einer Dreifachkurbel greifen, da er damit in längeren Anstiegen immer noch genügend Gänge zur Verfügung hat. Erfahrene Rennradfahrer, die längere Touren in Angriff nehmen arbeiten heutzutage mit einer Kompaktkurbel mit einer Abstufung von 50 auf 34 Zähnen.
Welche Größe brauche ich beim Rennrad?
Bei der Größe muss man auch bedenken, dass nicht jeder dieselben Proportionen besitzt. Es gibt Menschen mit langen Beinen und welche mit langem Oberkörper. Außerdem nehmen sportlichere Fahrer das Rad gerne eine Nummer kleiner als komfortorientierte. Meist haben die Hersteller eigene Größentabellen speziell für Ihre Räder. Als allgemeine Richtline können wir Ihnen aber folgende Empfehlung geben:
Rennrad (Comfort) | Rennrad (Race) | ||
Körpergröße | Empf. Rahmengröße | Körpergröße | Empf. Rahmengröße |
ca. 155 - 160 cm | 47 - 49 cm | ca. 155 - 160 cm | 46 - 48 cm |
ca. 160 - 165 cm | 49 - 51 cm | ca. 160 - 165 cm | 47 - 49 cm |
ca. 165 - 170 cm | 51 - 53 cm | ca. 165 - 170 cm | 48 - 50 cm |
ca. 170 - 175 cm | 53 - 55 cm | ca. 170 - 175 cm | 50 - 52 cm |
ca. 175 - 180 cm | 55 - 57 cm | ca. 175 - 180 cm | 52 - 55 cm |
ca. 180 - 185 cm | 57 - 60 cm | ca. 180 - 185 cm | 55 - 57 cm |
ca. 185 - 190 cm | 60 - 62 cm | ca. 185 - 190 cm | 57 - 60 cm |
ca. > 190 cm | ab 60 cm | ca. > 190 cm | ab 60 cm |
Welches Rahmenmaterial ist besser?
Ursprünglich waren Rennräder mal aus Stahl, die komfortabel ausfielen, aber in den 90ern durch das leichtere und steifere Aluminium langsam abgelöst wurden. In den 2000er Jahren ging es dann langsam los mit dem Rahmenmaterial Carbon. Ab 2010 setzte es sich dann gegen das Leichtmetall durch und wurde zum Standard bei Highend- und Mittelklasse-Rädern. Einsteigerräder sind auch heute noch aus preispolitischen Gründen aus Aluminium. Es gibt zwar immer noch Hersteller, die Stahl, Titan oder sogar Holz verarbeiten, aber das ist eher was für Liebhaber der Materialien. Carbon hat auch den großen Vorteil neben der extremen Zugsteiffigkeit, dass man wesentlich ästhetischere Rahmenformen als mit Rundrohren umsetzen kann.
Was ist besser, Scheibenbremsen oder Felgenbremsen?
Bei dieser Frage scheiden sich immer noch die Geister. Daher gibt es leider kein besser und schlechter. Wer ein sehr leichtes Bike sucht und nicht unbedingt Carbonfelgen fahren will, ist mit Felgenbremsen bestens bedient. Was Bremsleistung und Dosierung betrifft, sind die zwar nicht auf dem Stand einer Scheibenbremse, aber jeder Situation gewachsen. Die Bremsleistung und die Dosierbarkeit sind bei Scheibenbremsen etwas besser, dennoch ist die Felgenbremse jeder Situation gewachsen. Bei schlechtem Wetter und Nässe kommen sie jedoch an Ihre Grenzen. Eine Scheibenbremse meistert diese Herausforderungen besser, jedoch ist sie auch etwas schwerer. Mittlerweile ist bei Carbon-Felgen auch die Aufnahme für Bremsscheiben über Centerlock zum Standard geworden.
Was muss ich beim Kauf eines Rennrades beachten?
Das erste, was Sie beim Kauf beachten sollten ist die Frage, wofür Sie das Rad benötigen. Nur wer vorher weiß, was er damit machen will, wird auch das passende Rennrad finden. Wenn Sie jedoch viele verschiedene Touren, Ausfahrten oder Abenteuer damit erleben wollen, sollten Sie vielleicht zu einem Endurance-Rennrad oder zu einem Gravel-Bike greifen.
Gehen Sie auch keine Kompromisse bei der Rahmengröße ein. Die Entscheidung für ein supergünstiges Angebot, dessen Rahmengeometrie aber zu klein oder groß ausfällt, wird Sie wahrscheinlich nicht glücklich machen.
Welches Zubehör braucht man beim Rennrad?
Nicht nur an das Rennrad denken, sondern auch das Zubehör oder Equipment. Systempedale, Schuhe, Helm, Regenjacke und Pannenset gehören zur Grundausstattung eines Rennradfahrers. Wer aber bei Touren entspannt fahren will, greift zu einem GPS-Gerät mit Kartenmaterial oder zum Handyhalter für die Tourenplanung über Komoot oder Aufzeichnung mit Strava. Aerodynamische Funktionsbekleidung eignet sich auch besser als das Flattertrikot aus der Sportschublade.
Gibt es speziellen Rennräder für Frauen?
Viele Frauen fahren dieselben Rennräder wie Männer, was aber daran liegt, dass es kein auf Frauen zugeschnittenes Rennrad für Damen gibt. Es gibt aber auch Frauen, die bei den Proportionen dem sehr nahe sind und auch dieselbe Geometrie fahren können. Dann ist der einzige Unterschied neben der femininen Farbgebung oft nur noch der Sattel und der lässt sich einfach ändern. Bei uns finden Sie sehr viele Räder speziell für Frauen die lieber auf einem in der Geometrie und Farbgebung angepassten Rennrad fahren wollen. Insbesondere wäre hier die "Contessa" Modellreihe von Scott zu erwähnen.
Was kostet ein Mittelklasse-Rennrad?
Rennräder für Einsteiger liegen preislich um die 1500 Euro. Damit sind Sie auf alle Fälle für jeden Einsatz gerüstet. Später kann man das Rad immer noch mit leichteren Laufrädern und Carbonparts tunen. Das Mittelklasse-Segment beginnt bei etwa 2000 Euro. Hier kann man schon mit einem Carbon-Rahmen und guten Komponenten rechnen. Das Profi-Segment beginnt bei etwa 3000 Euro und ist nach oben offen. Leichte Anbauteile, elektrische Schaltung und ausgefeilte Technik versüßen den Roadbike-Alltag.
Ist es schwierig Rennrad zu fahren?
Rennradfahren ist nicht viel schwerer als normales Radfahren mit einem Trekkingrad. Einziger Unterschied ist, dass der Lenker ist etwas schmaler geschnitten ist, was sich bei langsamer Fahrweise bemerkbar macht und die Sitzposition ist, insbesondere in der Unterlenker-Position sportlicher, wodurch mehr Gewicht auf der Lenkzentrale liegt. Mit etwas Übung bei langsamer Fahrt und einer kleinen Eingewöhnungszeit, ist das ungewohnte Gefühl aber schnell passé.