Schaltauge
Am hinteren Ende der Kettenstrebe ist ein Gewinde angebracht, an dem das Schaltwerk befestigt wird. Bei schweren Stürzen kann es brechen, vor allem, wenn das Schaltwerk an einem Ast oder Ähnlichem hängen bleibt. Wäre dieses Gewinde direkt am Rahmen angebracht, würde der komplette Rahmen in so einem Fall unbrauchbar. Um dies zu vermeiden, wurde das Schaltauge erfunden. Es handelt sich dabei um eine kleine Platte, die meist aus Aluminium gefertigt wird und im Falle eines Defekts einfach und kostengünstig erneuert werden kann.
weiterlesen ...Welches Schaltauge brauche ich?
Diese Frage ist leider nicht immer einfach zu beantworten, da es eines der wenigen Bauteile am Fahrrad ist, für die es keine Standardmaße oder Normen gibt. Viele Hersteller kochen hier ihr eigenes Süppchen und haben auch bei den eigenen Modellen keine einheitliche Linie. Das heißt, Rahmen vom selben Hersteller haben nicht unbedingt das gleiche Schaltauge. Deshalb sollte man bei der Suche auf den optischen Vergleich setzen – eine andere Möglichkeit gibt es sowieso nicht.
Der US-amerikanische Fahrradriese SRAM möchte eine Revolution anstoßen und hat dazu das Universal Derailleur Hanger, kurz UDH, entwickelt. Dabei handelt es sich um ein genormtes Schaltauge, das mit allen Antrieben kompatibel ist und zum Standard für alle Fahrradrahmen werden soll. Die Hersteller nehmen diese Idee sehr gut an. Viele produzieren bereits nach diesem Standard und es werden immer mehr. Ob sich das UDH jedoch komplett durchsetzen kann, wird die Zukunft zeigen. Und bis alle klassischen Schaltaugen von den Straßen verschwunden sind, wird es noch viele Jahre dauern.
Bauteile Fahrradrahmen
Die am weitesten verbreiteten Rahmenarten
Diamantrahmen
Wenn man diesen Fahrradrahmen auf das Lenkkopfrohr stellt, ähnelt seine Form einem Diamanten. Deshalb wird er als Diamantrahmen bezeichnet. Er besteht aus zwei zusammengesetzten Dreiecken. Das Dreieck ist die stabilste zweidimensionale geometrische Form. Darum besitzt diese Rahmenart eine sehr hohe Stabilität. Bei Straßen- und Trekkingfahrrädern können auch andere Bauarten mithalten, aber Fahrradtypen, die sehr hohen Belastungen ausgesetzt werden, wie zum Beispiel BMX- und Dirtbikes, werden ausschließlich in dieser Bauform gefertigt.
Trapez
Bei einem Trapezrahmen ist das Oberrohr abgesenkt. Es läuft, parallel zum Unterrohr, vom Lenkkopfrohr nach unten. Dadurch liegt es tiefer und man kann leichter auf das Fahrrad steigen. Auch das Fahrradfahren mit einem Kleid oder einem Rock wird durch diese Rahmenform erleichtert.
Wave-Rahmen, Tiefeinsteiger
Bei dieser Rahmenart wird komplett auf das Oberrohr verzichtet. Dadurch ist es sehr einfach, auf das Fahrrad zu steigen. Das ist vor allem für ältere Menschen oder Fahrradfahrer mit körperlichen Einschränkungen sehr nützlich, aber auch vollkommen gesunde Fahrer profitieren von diesem Komfort. Deshalb wird diese Rahmenform auch bei jungen Frauen und sogar Männern immer beliebter.
Die klassische Unterscheidung in Damen- und Herren-Fahrräder ist nicht mehr zeitgemäß. Nur weil man ein Mann ist, braucht man sich nicht zu schämen, wenn man von dem Komfort eines Wave-Rahmens profitieren möchte. Und auch Frauen sollten sich bei der Wahl des Zweirads nicht aufgrund ihres Geschlechts einschränken lassen. Das richtige Fahrrad ist das, auf dem man sich wohlfühlt und das die persönlichen Anforderungen am besten erfüllt. |
Weitere Rahmenformen
Fully
… ist die Kurzform von Fullsuspension, das bedeutet vollgefedert. Diese Fahrradrahmen bieten die Möglichkeit, einen Dämpfer zu montieren, wodurch das Fahrrad in Kombination mit einer Federgabel vollständig gefedert ist. Das erhöht die Geländegängigkeit und schont den Rahmen bei starken Belastungen, die zum Beispiel durch hohe Sprünge hervorgerufen werden können. Je nach Hersteller und Einsatzzweck können Fully-Rahmen sehr unterschiedlich aussehen.
Klapprad, Faltrad
Das klassische Klapprad hat lediglich ein Oberrohr, das den Vorder- und den Hinterbau verbindet. Es ist mit einem Klappmechanismus ausgestattet, der es ermöglicht, das Fahrrad zu falten. Dadurch kann es sehr platzsparend verstaut und transportiert werden. Deshalb sind die Falträder unter anderem bei Camping-Fans und Berufspendlern, die mit den Öffis unterwegs sind, sehr beliebt. Ebenso wie bei den Fullys gibt es auch bei Klappfahrrädern viele unterschiedliche Varianten. Der Hersteller Brompton aus England hat zum Beispiel einen ganz speziellen Klappmechanismus entwickelt und patentieren lassen, mit dem ein Fahrrad sehr kompakt zusammengefaltet werden kann.
Cargobike, Lastenfahrrad
Auch diese Fahrradart kann die unterschiedlichsten Bauformen aufweisen. Was sie jedoch alle gemeinsam haben, ist ein sehr stabiler Rahmen, der es ermöglicht auch schwere Lasten zu transportieren. Inzwischen sind viele von ihnen mit zwei Vorderrädern ausgestattet, zwischen denen die Last platziert wird, die man transportieren möchte. Während sie bis vor ein paar Jahren noch als exotisch und selten galten, erobern diese Fahrräder inzwischen zunehmend das Stadtbild.
Dreirad
Der große Vorteil von Dreirädern ist, dass sie nicht umkippen können. Auch wenn man anhält, ist es nicht notwendig, ein Bein auf dem Boden abzustellen, und man kann sogar kleine Pausen einlegen, ohne dass man absteigen muss. Daher eignen sie sich sehr gut für körperlich beeinträchtigte Fahrradfahrer oder für Menschen, die Probleme mit dem Gleichgewichtssinn haben. Allerdings kann man Kurven nur mit gemäßigtem Tempo fahren, da die Kurvenstabilität aufgrund der Bauform sehr schlecht ist.
BMX
… ist die Abkürzung für Bicycle Motocross. Das sind Fahrräder, die für Skateparks und spezielle BMX-Bahnen gebaut werden. An ihnen ist wenig Schnickschnack befestigt, der kaputt gehen könnte, und sie sind ebenso wie Dirt- und Downhillbikes auf eine hohe Stabilität ausgelegt. Genau genommen handelt es sich bei diesen Rahmen jedoch um kleine Diamantrahmen mit einem kurzen Sitzrohr.
Rahmenschutz – günstig, aber effektiv
Bei Fahrten durchs Gelände oder bei Sprüngen kann die Kette auf die Kettenstrebe des Fahrradrahmens schlagen. Unschöne Kratzer und Lackschäden können die Folge sein. Das sieht nicht nur übel aus, ohne Lackierung ist auch das Metall rostanfälliger und bei Carbon-Rahmen kann im schlimmsten Fall sogar die Stabilität beeinträchtigt werden. Deshalb sollte man die Kettenstrebe auf der Antriebsseite unbedingt mit einem Kettenstrebenschutz vor Schlägen schützen. Er ist günstig und kann sehr schnell angebracht werden.
Der Lack am Lenkkopfrohr kann ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn die Schalt- oder Bremshüllen an ihm entlanggeführt werden. Denn jedes Mal, wenn man eine Kurve fährt, schleifen die Hüllen darüber. Um die Lackierung zu schützen, gibt es spezielle Aufkleber, die einfach an die betroffenen Stellen geklebt werden. Dadurch kann man eine ansehnliche, neuwertige Optik über einen langen Zeitraum erhalten.